Weiterhin regte El Samadoni an, die Schulpflicht auch auf die Kinder und Jugendlichen aus anderen Bundesländern auszuweiten, die in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Schleswig-Holstein leben. In Schleswig-Holstein leben circa 3.000 Kinder und Jugendliche, die zwar in Schleswig-Holstein untergebracht, hier aber nicht schulpflichtig sind. Das Fehlen der Schulpflicht führt dazu, dass ein Teil der Kinder und Jugendlichen statt in den Regelschulen in sogenannten „schulvorbereitenden Maßnahmen“ heimintern unterrichtet werden. „Aus meiner Beratungspraxis sind mir konkrete Einzelfälle bekannt, in denen Kinder und Jugendliche aus anderen Bundesländern zum Teil über Jahre hinweg heimintern unterrichtet wurden“, äußerte die Beauftragte. Aus ihrer Sicht könne nur durch die Änderung des Schulgesetzes das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe verlässlich sichergestellt werden.
Auch mit Blick auf die Gewährleistung bundeseinheitlicher Standards drang die Bürgerbeauftragte darauf, ein System zu schaffen, das einen bundesweiten Datenaustausch hinsichtlich der von den Landesjugendämtern ausgesprochenen Tätigkeitsuntersagungen ermöglicht. Nach derzeitigem Stand spricht das zuständige Landesjugendamt im Falle einer fehlenden Eignung eines Mitarbeiters zwar eine Tätigkeitsuntersagung gegenüber dem Träger aus, wechselt der Mitarbeiter jedoch das Bundesland, kann das dann zuständige Landesjugendamt nicht auf die bisherigen Erkenntnisse zurückgreifen.
Auch die weitere Werbung für die Beschwerdestelle bleibe wichtig, um die Kinder und Jugendlichen noch besser zu erreichen, unterstrich El Samadoni. Neben dem bestehenden Facebookprofil und der Möglichkeit für die Kinder und Jugendlichen, den Erstkontakt über Messengerdienste wie threema und whatsapp aufzunehmen, wurde unter www.beschwerdich.shgerade ein weiterer Kommunikationskanal eröffnet. „Kinder und Jugendliche benutzen in der Regelnicht die Post oder das Fax. Durch die Eröffnung von weiteren kind- und jugendgerechten Kommunikationskanälen wollen wir unsere Erreichbarkeit noch weiter steigern“, so El Samadoni.